15.04.2015 / LIGA – Im KREISPOKAL vs. SH Ligisten TSV KROPP (Quelle / SHZ / SN (mb / 17.04.2015)
Mehr Gegenwehr erwartet - TSV Kropp gewinnt im Kreispokal beim TSV Friedrichsberg standesgemäß mit 4:1 / Halbfinale beim TSB Flensburg
DAS WICHTIGSTE (Team-NEWS / TSV Friedrichsberg Busdorf ) ZUERST:
Wenige Minuten zuvor war die Partie wegen einer Verletzung von Jurek Petrowski länger unterbrochen worden. Der Friedrichsberger Flügelflitzer war nach einem Laufduell unglücklich aufgetreten und hatte Schmerzen im rechten Knie. Petrowski wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Eine MRT-Untersuchung in der Uni-Klinik in Kiel sollte eine endgültige Diagnose bringen.
LIEBER JUREK, die besten Genesungswünsche, -“hoffentlich nur!“
„Na ja, ich war ja früher mal Stürmer“, meinte Fabian Schelper vor dem Friedrichsberger Vereinsheim, die roten Fußballstiefel in der Hand. Der rechte Außenverteidiger und „neue Goalgetter“ des TSV Kropp (vier Tore in den letzten drei Spielen) hatte mit zwei Treffern – insbesondere dem beruhigenden 1:0 in der elften Minute – großen Anteil am letztendlich völlig ungefährdeten 4:1 (2:0)-Erfolg im Viertelfinale des Fußball-Kreispokals beim TSV Friedrichsberg. Und so musste Schelper Rede und Antwort stehen, freute sich diebisch darüber, dass er „vom Trainer bei Standardsituationen nach vorne beordert wurde“ und fragte nach dem nächsten Gegner. „TSB Flensburg. Okay, zurzeit sind die ja nicht so doll, aber das wird schon ein sehr unangenehmer Gegner“, meinte der 27-Jährige.
Als unangenehmer Gastgeber präsentierte sich der TSV Friedrichsberg im Viertelfinale gegen den SH-Ligisten nicht. Schon in den ersten zehn Minuten wurde deutlich, dass der Verbandsligist an diesem Tag den Kroppern nicht viel entgegenzusetzen hatte. Der SH-Ligist war präsenter, bissiger und in den Zweikämpfen immer einen Tick schneller. „Der Kropper Sieg war hochverdient“, sagte Friedrichsbergs Trainer Erik von Lanken unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Co-Trainer Michael Schröder meinte: „Kropp hat uns gezeigt, wo wir einmal hinwollen. Natürlich haben wir uns mehr erhofft, aber wir waren bei den Standardsituationen einfach schlafmützig.“
Das war in der elften Minute so, als der keinesfalls als „Kopfball-Ungeheuer“ bekannte 1,74 m lange Schelper nach einem Eckball aus zwei Metern am kurzen Pfosten zur Führung einnetzte. Genau wie in der 72. Minute, als er wieder nach einem Eckball völlig freistehend im Fünf-Meter-Raum zum 0:3 per Kopf traf. Für den 0:2-Pausenstand hatte Finn Langkowski gesorgt (34.) – einmal nicht im Abseits. „So oft bin ich noch nie im Abseits gewesen“, wunderte sich der Kropper Mittelstürmer, der noch an einem Bluterguss an der linken Schulter laboriert und selbst seine Chancenverwertung bemängelte. „So viel hab’ ich noch nicht verballert. Das kenn ich gar nicht von mir. Aber wir haben ja einen neuen Torjäger“, schmunzelte Langkowski, der nach dem 0:3 für Niklas Zöchling ausgewechselt wurde.
Schon zur Pause hätte Kropp höher führen können, viele Chancen wurden vergeben, andere wurden von TSV-Keeper Sascha Petersen glänzend pariert. „In manchen Situationen waren wir nicht zielstrebig genug“, kommentierte der Kropper Ligabeauftragte Stephan Asmussen, der „eigentlich größere Friedrichsberger Gegenwehr erwartet hatte“. Außerdem habe die hoch stehende Friedrichsberger Abwehr den Kroppern den Job erleichtert. Das 0:4 fiel allerdings wieder nach einer Ecke. Kapitän Finn Matthes stand unweit des langen Pfostens sträflich frei und platzierte den Ball volley mit einem strammen Linksschuss unten ins rechte Eck.
Die Gastgeber selbst hatten durch einen Schuss von Cedrik Nielsen in den Anfangsminuten und nach schönem Pass von Tim Christoph Schubert auf Rasmus Pagel die einzigen nennenswerten Möglichkeiten. Kurios: Kropps Verteidiger Kim Bornholdt und Keeper Arvid Reiter spielten sich in der Nachspielzeit am eigenen Strafraum selbst schwindelig, wovon Schubert profitierte und das 1:4 markierte.
Michael Bock
TSV Friedrichsberg: Petersen – Yildirim, Schröder, Callsen, Thomsen – Ohm, Jöhnk (78. Steffensen), Petrowski (83. P. Nielsen), Schubert,– Pagel.
TSV Kropp: Reiter – Schelper, Giseler, Bornhold, Burau – Matthes, Ziesecke (68. Merz) – J. Vogt, Sievers, Mrosek (46. Alias) – Langkowski (57.Zöchling). –
Tore: 0:1 (11.) Schelper; 0:2 (34.) Langkowski; 0:3 (52.) Schelper; 0:4 (72.) Matthes; 1:4 (90.+2) Schubert.
Schiedsrichter: Rune Möller (Schleswig 06). – Zuschauer: 200
VORBERICHT (Quelle FuPA)
TSV Friedrichsberg freut sich auf Pokal-Knaller - Anstoß zum Kreispokal-Viertelfinale gegen Kropp am Mittwoch um 18.30 Uhr / Live-Ticker bei fupa.net
Im Vereinsheim geben sich derzeit die Spitzenmannschaften die Klinke in die Hand. Nach dem Stadtderby gegen Schleswig 06 und dem Spitzenspiel gegen die Husumer SV steht am Mittwoch der nächste Knaller im Terminkalender. Das Ligateam des TSV Friedrichsberg empfängt den TSV Kropp. Verbandsliga gegen SH-Liga im Viertelfinale des Kreispokals wird gegeben, Anstoß ist um 18.30 Uhr.
Die Favoritenrolle ist wie immer im Pokal klar verteilt - Kropp kickt nicht nur eine Klasse höher, sondern spielt als Tabellensechster mit Drang nach oben einen erfolgreichen Ball. Das kann der Vierte der Verbandsliga mit Fug und Recht auch von sich behaupten, aber eben eine Klasse tiefer. Trotzdem rechnet man sich im Friedrichsberger Lager durchaus etwas aus.
,,Also, wir laufen nicht auf, um knapp zu verlieren. Wir wollen nach 90 Minuten den Platz als Sieger verlassen", sagt TSV-Trainer Erik von Lanken.
Aus beruflichen Gründen kann der Coach vermutlich nicht von Anfang an dabei sein, Co-Trainer Michael Schröder wird die Mannschaft betreuen. ,,Wir haben uns entsprechend abgesprochen", erklärte von Lanken.
Abgestimmt haben sich auch Dirk Asmussen und ,,Co" Martin Schmidt. Beide Trainer freuen sich über die Entwicklung, die der TSV nach anfänglicher Durststrecke genommen hat. ,,Wir spielen unser Spiel und das mit großer Stabilität", sagt Asmussen. ,,Und das ist unabhängig vom Gegner." Ein spezielles Pokal-Training gab es deshalb nicht, eine Gegner-Beobachtung indes schon.
Asmussen war beim Stadtderby, neue Erkenntnisse hat er nicht gesammelt. Allenfalls, dass die Vorfreude auf ein packendes Derby schnell der Enttäuschung über einen emotionslosen Kick gewichen war.
Aber das war Derby, jetzt ist Pokal - die nächste Chance auf ein spannendes, vielleicht sogar dramatisches Spiel. Kropp kennt beides: Pokal-Überraschung im Halbfinale gegen den damaligen Regionalligisten Holstein Kiel (4:2 n. E.) - Pokal-Blamage (2:3 beim mittlerweile aufgelösten Koppelt-Team des VfB Nordmark Flensburg). Vielleicht auch deshalb will Asmussen ,,im Spiel gegen ein Top-Team" keinen Tipp abgeben.
Ob die Partie nach 90 Minuten beendet sein wird, entzieht sich ebenfalls seinen Vermutungen. ,,Das hat man bei Mönchengladbach auch gedacht", winkt Asmussens ab und erinnert das überraschende Aus der Gladbacher im Viertelfinale des DFB-Pokals beim Drittligisten Arminia Bielefeld.
Der Unterschied zwischen Friedrichsberg und Kropp beträgt nur eine Klasse und an Selbstbewusstsein mangelt es den ,,Blauen vom Öhr" keinesfalls. ,,Wir rechnen uns schon etwas aus", sagt Coach von Lanken und sieht auch keine Gefahr darin, dass im dritten Topspiel innerhalb einer Woche die Luft raus sein könnte. ,,Wir haben versucht, die Spannung hoch zu halten. Das ist bei der Mannschaft nicht anders. Die Spieler sind richtig heiß auf das Match." Wann der Friedrichsberger Trainer in die Partie einsteigen kann ist fraglich. Fest steht für von Lanken: ,,Zum Abpfiff bin ich dabei, um mit der Mannschaft den Pokalsieg zu feiern."