20.05.2017- Streichmühle Meistersause steigt nach Kantersieg

Auf dem Friedrichsberger Fanhügel auf der Vereinsheim-Seite des TV Grundhof jubelten die rund 80 mitgereisten Anhänger, unten auf dem satten Grün auf dem Sportplatz in Streichmühle lagen sich Spieler, Trainer und Betreuer Freude taumelnd in den Armen. Sekt spritzte aus zahllosen Flaschen, am Rande des Spielfelds weißblaue Nebelkerzen – der Showdown um die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga hatte das für den TSV Friedrichsberg-Busdorf erhoffte und erwartete gute Ende genommen. Mit einer souveränen Meister-Vorstellung beim Schlusslicht sicherten sich die Schleswiger den Titel und den Aufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein. „Das ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte“, strahlte Wolfgang Winkler mit den feiernden Spielern um die Wette, und Winkler ist immerhin 50 Jahre Mitglied im TSV.

Verteidiger und Flügelflitzer Sven Thomsen gab vor den Fans den Einpeitscher für die sitzende Mannschaft, ehe das obligatorische „Humba Humba Tätärää“ zum tanzenden Jubelsturm den Fans entgegenschallte. Da blieb nur kurze Zeit zum Luftholen. „Einfach riesig“, meinte Torjäger Tim Schubert (29 Treffer). „Man kann sich zwar nie zu hundert Prozent sicher sein. Aber nach dem Remis in Husum und dem Sieg gegen Wiesharde hatte ich keine Zweifel mehr, dass wir mit einer konzentrierten Leistung das Ding nach Hause bringen“, sagte Schubert, bevor er sich vor seinem Sekt spritzenden Teamkollegen und WG-Mitbewohner Sven Thomsen aus dem Staub machte.

10:1 ist eine deutliche Sprache und macht auch den Unterschied zwischen Platz eins und Rang 18 deutlich. Schon beim 6:0 zur Pause war die Meisterschaft in trockenen Tüchern. Auf der Friedrichsberger Auswechselbank ging es nur um die Frage, wer noch ins Spiel kommt. Wer eingewechselt wird, kann Sonntag nicht im Kreisligaspiel der Zweiten beim MTV Meggerdorf eingesetzt werden – und länger ausschlafen. Zahlreiche Angebote auch auf ungewohnten Positionen spielen zu wollen, machten die Runde. Zu den Glücklichen zählten dannMarc-Andree Stegemann, Phil Carstensen und Lars Klesing. „Ja Mann. Das ist es“, drückte Erik von Lanken seine Jungs beim Doppelwechsel in der 62. Minute besonders innig. Der TSV-Coach war vor der Partie „natürlich ein wenig angespannt“, aber auch „voller Vertrauen“. Beim 3:0 war Lanken schon locker, die Zeit des Genießens brach an. Als dann aber endlich Schluss war und er seinen Kapitän Mats-Oke Callsen drückte, fiel dem Trainer die Last einer ganzen Saison von den Schultern. „Gegenüber dem vergangenen Jahr haben wir wieder einen Schritt nach vorn gemacht. Es waren die kleinen Siege, die uns weiter geholfen haben. Wir haben eine tolle, konzentrierte Saisonleistung gezeigt“, meinte Callsen, während Sven Scherner im blauen Meister-Shirt unentwegt auf dem Smartphone postete. „Wir haben uns auf dem Weg, den wir beschritten haben, kontinuierlich weiter entwickelt. Es ist ein tolles Gefühl, was wir erreicht haben. Ich bin stolz und zufrieden“, sagte der Liga-Manager strahlend und fügte augenzwinkernd hinzu: „Meine damals belächelte Aussage von 2014, die Nummer eins in Schleswig zu werden, ist heute untermauert worden.“ Und als einzige Mannschaft aus dem Altkreis Schleswig in der Oberliga ist der Stadtteilverein sogar zum Aushängeschild der Region geworden. In einem Partyzelt auf dem Vereinsgelände am Öhr wurde auch das gefeiert.

Michael Bock


Grundhof  überfordert: Vier Tore von Nielsen Grundhof; / Spielbericht:

Der TSV Friedrichsberg-Busdorf ist am Ziel seiner Träume und macht die Meisterschaft in der Verbandsliga Nord-West und den Aufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein perfekt.Mit 10:1 fertigten die Friedrichsberger das in allen Belangen überforderte Schlusslicht vom TV Grundhof ab. Bester Torschütze beim Meister war Cedric Nielsen, der gleich vier Tore zum Kantersieg der Schleswiger beisteuerte.

Nach 26 Spielminuten führte der hochkonzentrierte TSV Friedrichsberg durch Treffer von Niels Spitzka (20.) sowie durch einen Nielsen-Doppelpack (17., 26.) bereits mit 3:0. Tim Schubert (33.), Safet Yildirim (44.) und Harm Ohm (45.) machten noch vor dem Pausenpfiff das halbe Dutzend voll.

Direkt nach Wiederanpfiff erhöhte Tim Schubert auf 7:0 (47.). Grundhof kam durch Daniel Lohan nach einem schnell ausgeführten Freistoß zumindest noch zum Ehrentreffer (52.). Cedric Nielsen traf weitere zwei Mal und erhöhte den Spielstand auf 9:1 (59., 68.). Marc-Andree Stegemann schraubte das Ergebnis mit seinem Treffer (70.) noch auf 10:1.  

TV Grundhof: Hansen (46. Villmov) – Broderius, Michel Klatt, Mitja Klatt, Petersen (62. Friebus) – Lohan, Brodersen – Hinrichsen Buzalski (46. Chmielorz), Exner – Mortazawi.TSV Friedrichsberg: Petersen–Yilderim, Hagge (46. Stegemann), Callsen, Thomsen – Kybelka, Ohm (62. Carstensen) – Voland, Nielsen, Schubert, Spitzka (62.Klesing). Tore: (17./26./59./68.) Cedrik Nielsen; (20.) Nils Spitzka; (33./47.) Tim Christoph Schubert (44.); Saffet Yilderim (45.); Harm Ohm (70.); Marc-Andree Stegemann.

Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Hakan Yilmaz (FC Torpedo 76); Gelb-Rote Karte: Levin Exner wegen Meckerns (78.).


STIMMEN zum SPIEL; Streichmühle:

Den Gegentreffer, der irgendwie in der Entstehung und auch von Torhüterseite vermeidbar schien, musste man „nicht kommentieren“. Jedenfalls meinte das TSV-Keeper Sascha Petersen zum einzigen Treffer der Grundhofer in der 19:1-Bilanz aus den zwei Spielen seiner Mannschaft. Freundin Madlen Huwe (Foto), die das Meisterspiel ihres Lebensgefährten natürlich nicht versäumen wollte, hatte zur Pause keinen Fehler des Spielers zwischen den Pfosten festgestellt. „Aber er hatte ja auch nicht so viel zu tun“, meinte die Handballerin des HC Treia/Jübek. Huwe hatte mit ihrem Team die Meisterschaft in der Handball-SH-Liga der Frauen und auch den Aufstieg in die Oberliga verpasst, in diesem Punkt ist ihr jedenfalls ihr Partner einen Titel voraus. Wenn es passt, schauen sich beide die Spiele des anderen an. „Aber ist er mehr begeisterter Handball-Fan als ich Fußball-Gucker bin“, meinte Huwe. „Und das mit dem Titel holen wir nach.“

Für das TSV-Mitglied Wolfgang Winkler war die Meisterschaft auch persönlich ein ganz großer Erfolg. „Nach 50 Jahren Mitgliedschaft das zu erleben, ist wunderbar. Das ist wirklich einmalig“, meinte der ehemalige Vorsitzende des Kreisfußballverbandes. Winkler hatte für das große Transparent gesorgt, vor dem sich die jubelnde Mannschaft nach dem Schlusspfiff präsentierte. „Das haben sich die Jungs wirklich verdient.“

Thomas Ziegenberg, Trainer des TV Grundhof, sagte: „Glückwunsch. Der TSV war der stärkste Gegner, gegen den wir gespielt haben. Ich bin gespannt, ob Friedrichsberg den nächsten Entwicklungsschritt machen wird. Für uns kam der Aufstieg ein Jahr zu früh.“

Über Facebook gratulierte auch der SV Grün-Weiß Tolk: „Erhaltet Euch den Teamgeist, dann bleibt der Spaß und kommt auch der Erfolg“, schrieb Holger Böttcher. Auch vom TSV Nordmark Satrup kamen beste Wünsche: „Herzlichen Glückwunsch an den TSV Friedrichsberg zur Meisterschaft in der Verbandsliga. Viel Spaß in der Oberliga“, schrieb Sönke Stern.  --  mb


Vorschaubericht - ( Quelle SHZ/SN -20.05.2017):

Meister-Streich in Streichmühle ? Verbandsliga: Dem TSV Friedrichsberg fehlt noch ein Sieg zum Titel / Beim Schlusslicht TV Grundhof kann der Oberliga-Aufstieg gefeiert werden

SchleswigDer Showdown in der Fußball-Verbandsliga um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga geht dem Höhepunkt entgegen. Austragungsort: Der A-Platz in Streichmühle an der Nordstraße in Dollerup. Die Partie: Der Tabellenletzte TV Grundhof gegen den Spitzenreiter TSV Friedrichsberg. Die Uhrzeit: 15 Uhr ist Anpfiff – gegen 16.50 Uhr sollte der Meister der Saison 2016/2017 gekürt sein.

Gelingt dem Schleswiger Verein aus dem Stadtteil Friedrichsberg der Meister-Streich in Streichmühle ? Selbst die größten Optimisten geben dem seit langer Zeit feststehenden Absteiger TV Grundhof (9 Punkte/23:109 Tore) gegen den Tabellenführer (78/104:27) nicht den Hauch einer Chance. „Wir können es schaffen, wir wollen es und wir werden es“, sagt Friedrichsbergs Coach Erik von Lanken selbstbewusst vor dem möglicherweise größten Triumph in der Vereinsgeschichte. „Wir sind fokussiert.“ Die Voraussetzungen: „Absolute Konzentration und das spielen, was uns nahezu die gesamte Saison ausgezeichnet hat.“

Die Ausgangslage ist klar. Gewinnt der TSV Friedrichsberg, sind die Schleswiger Meister der Verbandsliga Nordwest. Im Fernduell mit der Husumer SV führt der TSV mit vier Punkten und einem um 21 Treffer besseren Torverhältnis. Was soll da nach fußballerischen Ermessen noch schief gehen ? „Es kann ganz einfach laufen, es kann aber auch verdammt schwer werden“, sagt von Lanken. „Schließlich blicken alle nach Grundhof.“

Die Anspannung bleibt. Von Aufregung ist bei Sven Scherner nichts zu spüren. „Aufgeregt wäre ich, wenn ich Trainer wäre“, sagt der Manager, der „selbstverständlich heute bei der Mannschaft“ ist. Für Michael Schröder wird sein vorletztes Spiel möglicherweise auch der sportliche Höhepunkt überhaupt. Der Co-Trainer hat sich aus privaten und beruflichen Gründen für eine Pause entschieden. „Nach 34 Jahren Fußball im TSV und 18 Jahre Liga-Geschichte ist die Zeit dafür gekommen“, resümiert Schröder. „In der Tat wäre es ein toller Abschluss für mich. Darauf haben wir hingearbeitet“, sagt der zweifache Familienvater. Den Erfolg des Friedrichsberger „Dreigestirns“ sieht Schröder in der menschlichen Mischung. „Wir kommunizieren viel und respektieren uns.“ „Entscheidend ist, dass wir alle sachorientiert arbeiten, außerhalb des Platzes so emotionslos wie möglich“, beschreibt von Lanken mögliche Gründe für die Erfolgsstory des Trios, dass sich vor drei Jahren in dieser Konstellation zusammengefunden hatte. „Jeder trägt seinen Part dazu bei, als Team macht uns das stark“, sagt Sven Scherner. „Wir sind mit der Vision angetreten, irgendwann einmal in der höchsten schleswig-holsteinischen Klasse zu spielen. Jetzt ist die Situation enstanden, jetzt müssen wir das Ding unter Dach und Fach bringen.“

Michael Bock

TIPP:  Bildergalerie vom „Meisterstück“ – LINK (fupa) :  >>  klick hier  <<

 

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