06./07.03.2018 //( Ober) Liga aktuell // PLatzanlage nicht bespielbar! - ( Bericht / Quelle SHZ / SN - mb )
„Fußball nicht in Sicht“ lautet in der gestrigen Ausgabe die Überschrift zu einer Bildnachricht über die Beschaffenheit der Fußballplätze im Norden des Landes. Das Foto zeigte den flächendeckend weißen SIF-Platz. Nur wenige Kilometer von der Husumer Straße entfernt hat es im Stadtteil Friedrichsberg auch den A-Platz auf der Anlage am Öhr erwischt. Aber dort wurde nicht nur die weiße Pracht zur Plage, sondern der Platz an mehreren Stelle auch von einer Staffel Krähen heimgesucht, die den Rasen gewaltig umpflügten und für jede Menge schwarze Löcher sorgen. „Die Krähen wechseln sich offensichtlich mit dem Altfeld und unseren Plätzen ab. Mal ist der VfR dran, dann wir“, erklärt TSV-Fußball-Obmann Tim Spitzka, der für das Wochenende – der TSV Friedrichsberg ist Gastgeber für den PSV Neumünster (Sbd., 14 Uhr) – schwarz sieht. „Der Platz wird nicht bespielbar sein.“
Schon mehrmals war der Platz an der B76 der Heimsuchung dem zur Familie der Rabenvögel zählenden „Fluggetier“ zum Opfer gefallen. Am schlimmsten war die Verwüstung im April 2013, als die Krähen von oben in Zusammenarbeit mit einer Maulwurf-Attacke von unten den A-Platz umgepflügt hatten. Die Folge: Sperrung für drei Wochen durch die Stadt. Eine Entscheidung über Bespielbarkeit der Plätze unabhängig von diesem Wochenende liegt mittlerweile in der Eigenregie des Vereins. „Da tragen wir selbst die Verantwortung“, sagt Spitzka.
Schon im vergangenen Herbst hatten die Stadt und die Schleswiger Vereine eine entsprechende Übereinkunft getroffen. Die gilt auch für Schleswig 06 und den VfR Schleswig mit ihren Spielstätten am Schützenredder und auf dem Altfeld. Schleswig IF ist Eigentümer seiner Anlage und selbst für die Plätze verantwortlich. „Grundsätzlich sperren wir die Plätze schon wenn es notwendig sein sollte“, sagt Robert Kischkat aus dem Fachbereich Sportstättenvergabe der Stadt Schleswig. „Aber letztendlich handeln die Vereine in eigener Verantwortung. Und wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.“
Im Fall des Allee-Stadions, in dem kein Fußballverein ansässig ist, „kontrollieren“ Kischkat und Kollegen mit dem Umweltdienst weiterhin den Zustand des Rasens.
Nach monatelangem Ausfall des Spielbetriebs in den Fußball-Ligen kommt natürlich auch die Frage nach weiteren Kunstrasenplätzen auf. Dass diese Plätze in Bezug auf den Punktspielbetrieb nicht immer die Gewähr bieten, Fußball spielen zu können, haben die Schneefälle der vergangenen Woche gezeigt. Aber allein für den Trainingsbetrieb bringen solche Plätze große Vorteile. Und für den Verein, der sich über einen Kunstrasenplatz freuen kann, vielleicht sogar einen Wettbewerbsvorteil.
Konkrete Gedanken über zusätzliche Kunstrasenflächen werden dazu sicherlich im Sportentwicklungsplan der Stadt eine Grundlage finden. In dem Papier geht es aber unter anderem auch um Turnhallen-Kapazitäten oder deren Neubau. Die Stadt Schleswig steht in regem Austausch mit den Vereinen und hofft, den Sportentwicklungsplan 2019 auf dem Tisch zu haben. - mb