Landesligist TSV Friedrichsberg holt sich die Kreismeisterschaft.
Michael Schröder, Trainer des Fußball-Landesligisten TSV Friedrichsberg, hatte es seinen Spielern überlassen, ob sie teilnehmen wollten. Sie wollten – und gewannen. Mit einem 1:0 gegen den Kreisligisten SG Nordau sicherten sich die Schleswiger den „Flens-Cup“, die nach Futsal-Regeln ausgespielte Meisterschaft des Kreisfußballverbandes (KFV) Schleswig-Flensburg. Es war wohl die letzte Veranstaltung dieser Art. „Futsal wird einfach nicht angenommen“, stellte Norbert Liebenow ernüchtert fest. Der Spielausschuss-Obmann des KFV ärgerte sich, dass nur 20 Teams gemeldet hatten – und noch viel mehr darüber, dass fünf von ihnen kurz vor der Qualifikation absprangen.
Lars Meyer, Coach des Landesligisten Stern Flensburg (Platz drei) bestätigte: „Wir haben uns auf dem Sofa für die Endrunde qualifiziert. Ich bekam einen Anruf, dass unsere Vorrunde in Satrup wegen zahlreicher Absagen ausfallen würde – wir waren durch, ohne gespielt zu haben. Der Stern-Trainer: „Wenn nächstes Jahr wieder Futsal gespielt wird, gehört es sich, dass wir aus Respekt vor dem organisierenden KFV wieder teilnehmen, obgleich ich auch kein Anhänger von Futsal bin.“ Das ist auch Michael Schröder nicht. Aber: „Wenn wir mitmachen, nehmen wir es auch ernst. Meine Mannschaft hat das richtig gut gemacht, im Finale waren wir sehr konzentriert.“ An den Landesmeisterschaften am Sonnabend in der Lübecker Hansehalle nehmen die Friedrichsberger teil. „Wir haben kurz gesprochen und dann beschlossen, dass wir uns mit den anderen Teams messen wollen“, sagte Friedrichsbergs Trainer.
Vor nur etwa 300 Zuschauern in der Fördehalle hatten sich in den Gruppenspielen mit dem TSB Flensburg, Friedrichsberg, Stern und der SG Nordau die spielstärksten Teams durchgesetzt. Für Norbert Liebenow war das Niveau der Vorrundenspiele nicht berauschend: „Die Qualität war durchwachsen, die Leistungsunterschiede zu krass. Es haben einfach viele Top-Vereine gefehlt.“ Lust auf Futsal hatte der FC Sörup-Sterup aus der Kreisklasse A, der guter Fünfter wurde. Coach Henning Henningsen: „Ich habe viele junge Spieler, die Spaß daran haben.“
Im ersten Halbfinale setzte sich Friedrichsberg gegen den TSB nach Sechs-Meter-Schießen mit 8:7 (1:1) durch. Im zweiten Halbfinale zeigte die SG Nordau ihre Klasse in der Halle und gewann gegen Stern mit 4:2. SG-Trainer Marvin Kreutzer war zufrieden: „Wir fingen mit dem 1:1 gegen Polizei nicht so gut an, aber dann hat sich meine Mannschaft gesteigert und sehr gut präsentiert. Mit etwas Glück hätten wir auch das Endspiel gewinnen können.“ Da erwiesen sich jedoch die Friedrichsberger als cleverer, sicherten sich den Flens-Cup, einen Siegerscheck in Höhe von 200 Euro, eine Kiste „Flens“ sowie die Teilnahme an der Landesmeisterschaft.
Trotz des verlorenen Sechs-Meter-Schießens gegen Stern (1:3) um Platz drei war TSB-Trainer Jan Hellström nicht unzufrieden: „Wir hätten gerne den Titel verteidigt, aber es hat nicht sollen sein. Für uns war das der Aufgalopp für die Vorbereitung auf die Restsaison nach der Winterpause.“
Da das Futsal-Event in der heutigen Form sowohl bei Zuschauern als auch bei vielen Vereinen nicht ankommt, überdenkt der KFV das Meisterschaftsformat komplett. „Ich kann mir vorstellen, dass wir 2020 nach dem Konzept des Hallen-Masters, also nach den herkömmlichen Hallen-Fußball-Regeln, die besten zehn Mannschaften des KFV um die Kreismeisterschaft spielen lassen“, sagte Norbert Liebenow. Und der KFV-Vorsitzende Volker Schlehahn ergänzte: „Das wollten wir eigentlich schon in diesem Jahr machen, haben aber keine Hallenzeit gefunden.“
Die Futsal-Kreismeisterschaft steht also vor dem Aus – ein Trend, der auch landesweit zu beobachten ist: Nicht einmal die Hälfte der Kreisfußballverbände bietet ein solches Turnier überhaupt noch an.
Bericht SHZ/SN Wilfried Simon
Hallenrunde des KFV Schleswig-Flensburg Endrunde Männer („Flens-Cup“) in Flensburg Gruppe A: Stern Flensburg – Eintracht Eggebek 1:1, TSB Flensburg – SG Nordangeln 2:0, Stern Flensburg – TSB Flensburg 2:2, SG Nordangeln – Eintracht Eggebek 1:2, Eintracht Eggebek – TSB Flensburg 1:6, SG Nordangeln – Stern Flensburg 0:5. 1. TSB Flensburg310:37 2. Stern Flensburg38:35 3. Eintr. Eggebek34:84 4. SG Nordangeln31:90 Gruppe B: FC Sörup-Sterup – TSV Friedrichsberg 0:3, PSV Flensburg – SG Nordau 1:1, FC Sörup-Sterup – PSV Flensburg 6:2, SG Nordau – TSV Friedrichsberg 1:0, TSV Friedrichsberg – PSV Flensburg 4:0, SG Nordau – FC Sörup-Sterup 2:0.
Spiel um Platz 7: SG Nordangeln – PSV Flensburg 2:0. Spiel um Platz 5: Eintracht Eggebek – FC Sörup-Sterup 0:5.
Halbfinale: TSB Flensburg – TSV Friedrichsberg 7:8 nach Sechsmeterschießen, Stern Flensburg – SG Nordau 2:4.
Spiel um Platz 3: TSB Flensburg – Stern Flensburg 1:3.
Finale: TSV Friedrichsberg – SG Nordau 1:0.
Trainer Michael Schröder Mobil: 0174-9398822 |
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Teammanager Sven Scherner |
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